Tag 4 - Melbourne

Sonntag
Genau so wie ein Sonntag auch sonst aussehen sollte, bin ich entspannt aufgestanden, gefrühstückt und grobe Pläne für den Tag gemacht. Ich hab für Melbourne nicht mehr so viel vor und wollte mich auch einfach mal treiben lassen können. Was ich noch unbedingt sehen wollte war die National Art Gallery und den Botanischen Garten. Der ganze Tag lief ganz nach dem Motto "I am so fucking lucky".Mein erster Stopp des Tages war also die Art Gallery (zuerst war ich noch im Kamera Geschäft, aber habe noch keine gekauft). Ich fing im 3. Stock an und es war unglaublich. Sie hatten eine Inszenierung zum Thema Avocado Handel und behandelten in einem Video die Auswirkungen des Avocado Konsums auf die Umwelt, den Wald, die Tiere und vor allem die Menschen vor Ort. Es ging um Mord, Mafia, Brutalität, Revolution, gewaltvolles Roden und vieles mehr.. - also wir essen keine Avocados mehr... 🥑
Im nächsten Abschnitt war dann eine Inszenierung mehrerer Künstler, die Fotos aus verschiedene Städte in einem Video kombiniert hatten. Der Raum war gefüllt mit zahlreichen Leinwänden, die zur Musik bespielt wurden. Atemberaubend. Wie man sich sicher vorstellen kann, war ich danach emotional sehr aufgeladen und hab die restliche Ausstellung leider etwas schneller besichtigen müssen. 🙈
Der Botanische Garten ist netterweise auch schon auf der anderen Straßenseiten. Das was ich mit Abstand am Schönsten finde in Melbourne ist, dass es einfach so grün ist. Es gibt einfach beinahe keine Straße auf der keine Bäume stehen und an jeder Ecke findet man einen Park. An dem können wir uns in Europa definitiv noch ein Beispiel nehmen, denn man merk es einfach, dass die Bäume die Stadt so herunterkühlen. Ich glaube, es wäre sonst nicht zum aushalten hier.





Der Tag war aber natürlich danach nicht zu Ende, denn ich wurde von Familie, die wir hier in Australien haben, zum Essen eingeladen. Sie wohnen in einem riesen Haus 20 min außerhalb Melbournes und reden alle super viel, sind super nett und viel zu zuvorkommend. Sie haben für mich extra ukrainisch gekocht und sogar solche Teigtaschen, die es sonst nur zu Ostern und Weihnachten gibt.
Und wie sind sie jetzt genau mit mit verwandt?
Mein Uropa hatte 2 Brüder und einer davon ist nach Australien und der andere ist leider im Krieg verstorben. Mein Uropa hat leider seine Traditionen und Herkunft nicht an seine Kinder weitergegeben und ich habe dadurch keinerlei Anhaltspunkte in Bezug auf die ukrainische Kultur oder Sprache. Die Familie in Australien wiederum ist mit diesen Wurzeln sehr innig verbunden. Der Bruder legte weiterhin großen Wert seine Herkunft und gab sein Wissen an die nächsten Generationen weiter. So haben alle Mandyczewskys in Australien die ukrainische Sprache sowie Traditionen gelernt, und identifizieren sich auch mit einer australischen-ukrainischen Herkunft.

Morgen ist schon der letzte Tag in Melbourne und es geht am Abend mit dem Nachtbus weiter nach Adelaide. In Adelaide habe ich leider noch nicht so viel geplant also mal schauen was sich alles ausgehen wird. 😊